Was spricht für Pflanzenkohle?
Unter anderem der Welklimarat hat das Potenzial von Pflanzenkohle für die Abmilderung des Klimawandels erkannt und bestätigt. Daneben gibt es aber auch handfeste gärtnerische Gründe: Geld sparen, ein torffreis Substrat herstellen, Emissionen aus dem Kompost vermeiden, höhere Erträge einfahren, weniger Dünger und Wasser einsetzen und das Bodenleben fördern, sind nur einige davon. Im Podcast beschreiben Jacky und Tomas von der Schreberjugend, was das besondere an der Pflanzenkohleherstellung ist, und warum das Prinzip besonders für Kleingärten Sinn macht.
Die positiven Effekte von Pflanzenkohle
Win-Win-Win im (Klein-)garten
Kleingärten und Gemeinschaftsgärten sind mit ihrer Art zu wirtschaften deutlich umweltfreundlicher als beispielsweise die professionelle Landwirtschaft. Warum sollten also gerade sie Pflanzenkohle einsetzen?
Pflanzenkohle bietet viele Vorteile für Gärtner*innen und schützt gleichzeitig unser Klima:
1. Klimaschutz - CO2 binden
Der klimaschützende Effekt von Pflanzenkohle ist beachtlich: Ein Kilogramm davon bindet den Kohlenstoff aus bis zu drei Kilogramm CO2. Kleingärtner*innen werden zu Klimaschützer*innen und erfahren, dass sie dem Klimawandel aktiv entgegenwirken können.
2. Geld sparen
Hecken, Bäume und Sträucher müssen geschnitten werden. Dieser Gehölzschnitt muss verwertet oder (meist teuer) entsorgt werden. Wenn man den Gehölzschnitt vor Ort zu Pflanzenkohle umwandelt, gewinnt man einen wertvollen Rohstoff, spart Geld und schützt das Klima.
3. Rohstoff gewinnen
Upcycling der besonderen Art. Wer aus Gehölzschnitt Pflanzenkohle herstellt und in seinen Kompost mischt, erzeugt ein Substrat, das ohne Torf auskommt, den Ertrag steigert, die Bodenqualität verbessert, Wasser einspart und jedes Jahr kostenlos neu entsteht.
4. Weniger Wasserverbrauch
Pflanzenkohle kann durch ihre vielen feinen Poren sehr viel Wasser aufnehmen und sich wie ein Schwamm vollsaugen. Dieses gibt sie dann langsam wieder ab. Das ist im Klimawandel besonders wichtig bei Starkregenereignissen und Dürreperioden.
5. Weniger Düngen
Pflanzenkohle hat eine sehr große Oberfläche. Deshalb ist sie ein ausgezeichneter Speicher für Nährstoffe, die sie nach und nach wieder an Pflanzen abgibt. Einmal „aufgeladen“ funktioniert sie wie eine Batterie, aus der die Pflanzen sich bedienen.
6. Weniger Emissionen
Pflanzenkohle bindet Treibhausgase, die im Kompost entstehen. Gleichzeitig wird die Auswaschung von Nährstoffen reduziert. Pflanzenkohle im Kompost kann die Stickstoffverluste um 30 Prozent und die Lachgasemissionen um 66 Prozent reduzieren.
7. Mehr Ertrag
Pflanzenkohle ist sehr fein, besitzt viele Poren und damit eine sehr große Oberfläche. Deshalb ist sie ein ausgezeichneter Speicher für Nährstoffe und Wasser. Deswegen bringen Böden, die mit Pflanzenkohle angereichert werden, meist mehr Ertrag.
8. Mehr Bodenleben
Pflanzenkohle bietet durch ihre Porösität Mikroorganismen wie Bodenbakterien und Mykorrhiza-Pilzen, die das Pflanzenwachstum fördern, einen Lebensraum und funktioniert dadurch wie ein Korallenriff, das verschiedenste Lebensräume bietet.
9. Mehr Gemeinschaft
Wenn Gärtner*innen ihren Gehölzschnitt gemeinsam zu Pflanzenkohle veredeln und dieses gemeinsam hergestellte Gut unter allen gerecht verteilen, dann wird das Vereinsleben gefördert. Alle arbeiten zusammen, diskutieren und erleben Selbstwirksamkeit.