Wenn man das Potenzial von Pflanzenkohle näher betrachtet, löst sich der scheinbare Widerspruch zwischen Kohleausstieg und der Herstellung natürlicher Pflanzenkohle auf. Der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des deutschen Bundestags hat 2014 (Drucksache 18/2121) positiv überrascht festgestellt: Die Verkohlung von Pflanzenresten hat das Potenzial, der Atmosphäre dauerhaft sehr viel CO2 zu entziehen.

Das liegt daran, dass der Kohlenstoff, der bei der Verkohlung (Pyrolyse) zurückbleibt, über sehr lange Zeit (wir reden hier von Jahrzehnten bis Jahrhunderten) stabil bleibt und damit der Atmosphäre entzogen ist. Der BDG und der Bundesverband der Deutschen Schreberjugend haben sich 2020 entschieden, sich des Themas anzunehmen. Denn in Kleingärten fällt sehr viel Gehölzschnitt an, der zumeist (teuer) entsorgt werden muss. Liegt es da nicht nahe, das Material direkt vor Ort in Kohle umzuwandeln, zu kompostieren und dann als hochwertiges Substrat in den Boden einzubringen? Win-Win für die Umwelt und den Kleingartenverein!

Kleingärtnerinnen werden auf diese Weise zu Klimaschützerinnen, verbessern gleichzeitig ihre Böden und erhöhen im besten Fall sogar ihre Erträge. Ganz nebenbei entfällt das lästige Entsorgen des jedes Jahr neu anfallenden Gehölzschnitts.